Liebe Leserinnen und Leser.
Es gibt viele Vereine, Bruder- und Gesellschaften die urkundlich auf eine Geschichte von mehreren Jahrhunderten verweisen können. Der Schützenverein Schreppenberg ist vom Alter her gesehen mit dem Bestehen seit 1950 ein noch recht junger Verein. Dies ist darauf zurückzuführen, dass, von wenigen Einzelgebäuden abgesehen, die großflächige Aufschließung und Bebauung des Schreppenberges erst ab dem Jahr 1933 begann und die  Anwohner infolge der angespannten wirtschaftlichen Situation und bedingt durch die Kriegsjahre viele Schwierigkeiten zu meistern hatten. Es dauerte bis zum Jahre 1950 bis die Bewohner des Schreppenberges das 1. Siedlerfest mit der  Ermittlung eines Schützenkönigs feierten.

Der Schreppenberg

Zur Geschichte
Der Name "Schreppenberg" stammt aus dem plattdeutschen Sprachgebrauch. Welche Bedeutung sich dahinter verbirgt, ist nach wie vor unklar.  Dem Berg selbst, haftet durch die Arnsberger Geschichtsschreibung ein unrühmlicher Bekanntheitsgrad an. In einer Skizze aus dem Jahre 1669 wurde bereits der Höhenzug des Schreppenberges, im nördlichen Bereich des Arnsberger  Schlosses gelegen, als Galgenberg dargestellt. Dort war seinerzeit der Ort, wo die Todesstrafe durch Rädern, Erhängen oder Enthaupten vollstreckt wurde. Verurteilte sind vom Nordausgang des Schlosses, auch Galgenpforte genannt, zum  Galgenberg geführt worden. Heute erinnern an diese Richtstätte der Gedenkstein und die drei Kreuze auf dem Eckgrundstück Habichtshöhe/ Alter Soestweg. Allerdings steht diese Gedenkstätte nicht an dem ursprünglichen Platz der Urteilsvollstreckung, denn dieser befand sich auf dem früheren Sportplatz des Caritas-Wohnheimes Mariannhill. 

Auch neuere Katasterkarten weisen das Gebiet um das Caritas-Wohnheim eindeutig als Galgenberg aus. Im Zusammenhang mit der Richtstätte steht auch die Straßenbezeichnung "Zum Gerichtsberg".

Die Gemarkung Schreppenberg
Der Schreppenberg ist kein Stadtteil und wird als Stadtbezirk von Alt-Arnsberg geführt. Den tiefsten Punkt mit 179 m über NN stellt die ehemalige Schefferei (heute Autobahnzubringer) dar. Die höchsten Erhebungen des Schreppenberges sind das Gebiet um das Caritas-Wohnheim Mariannhill mit 262 m über NN und die Fläche um Haus Deusing  (Grimmestraße 125) oberhalb der Bundesautobahn mit 278 m über NN. Beide Anhöhen überragen den Schloßberg um wenige Meter.
Der nachfolgende Grenzverlauf des Schreppenberges wurde ermittelt anhand amtlichen Kartenmaterials. Bei  gebietsübergreifenden Flächenzuordnungen mussten die topographischen Gegebenheiten berücksichtigt werden.
Südliche Grenze zu Obereimer: Gleiskörper der Ruhr-Lippe-Eisenbahn bis einschl. Haus Görtz an der Hüstener Straße.
Westliche Grenze zu Niedereimer: Ehemalige Schefferei und weiter entlang des Bachlaufes der Berbke bis kurz vor dem 2. Naturteich.
Nördliche Grenze zu Breitenbruch: Berggraben nahe dem Waldanfang (hinter der Bodendeponie).
Östliche Grenze zu Wintrop: Grenze in etwa entlang des Waldweges X13 oberhalb der Deponie unter Einschluss von Haus Deusing bis zur Grimmestraße.
Südöstliche Grenze zum Schloßberg: Schmiestal, Sportplatz, Schulhof der  Fröbel-Sonderschule und weiter in Richtung Grimmestraße.
 
Die Bebauung
Ein Stadtplan aus dem Jahre 1931 gibt Auskunft über die damals vorhandene Bebauung. Insgesamt gab es nur 4 vereinzelt stehende Gebäude. Jedoch an der Grimmestraße war bereits der Bestand einiger Häuser ausgewiesen. Die großflächige Aufschließung und Bebauung begann ab dem Jahre 1933.
 
Die Siedlung
Der aufstrebende Stadtbezirk Schreppenberg entwickelte rasch eine eigene Infrastruktur. Es entstanden die Hl.-Kreuz-Kirche (1952) mit Friedhof, das Kloster Mariannhill, die Grimmeschule (1952), der Sportverein DJK Grün-Weiß Arnsberg, Gaststätten, Postamt, Bäckereien, eine Sparkassenfiliale sowie mehrere Geschäfte zur Nahrungsmittelgrundversorgung. Heute stellt die Siedlung ein bevorzugtes und ruhig gelegenes Wohngebiet dar. Leider sind zwischenzeitlich die Schließung des Postamtes, der Metzgerei und der Lebensmittelgeschäfte zu beklagen.
 
Die Siedlergemeinschaft (1950-1963)
Im August 1950 fand eine Zusammenkunft der Siedler auf einer Wiese statt. Die Gründung der Siedlergemeinschaft erfolgte dann in der Versammlung  am 10. September 1950. Eine namentliche Nennung aller Gründer ist nicht mehr möglich, da von der Gründungsversammlung keine Anwesenheitsliste existiert. Der erste Vorstand setzte sich aus folgenden Siedlern zusammen: Alfred  Grüterich, Hans Skomorowski, Konrad Schulze, Theodor Becker sen., Franz Frigger, Josef Gasse, Max Nöth, Wilhelm Hahne sen., Josef Wälter, Fritz Leben, Rudi Lohberg, Heinz Rüther, Willi Schulz, Fritz Weber, Aloys Wein und Alfons Wiegelmann. Hinzu kamen als Kassenprüfer August Schosland und Paul Heller.
Weitere Kameraden in den Anfängen waren: Eugen Becker, Theodor Becker jun., Johannes Eickel, Willi Gerhardt, Hans Ewigleben, Fritz Hahne, Heinrich Hahne, Friedrich Honzwicka, Josef Kaiser, Ferdi Klein, Helmut Lohberg, Ernst Lüdeking, Eberhardt Piller, Robert Richter, Karl Friedrich Rohde, Franz Schulte, Heinz Schulze, Wilhelm Volz, Ferdi Weiffen, Helmut Weiffen, Heinz Wiegelmann, Hermann Hallmann, Fritz Janson und Franz Wunderlich.
 
Die Siedlergemeinschaft Schreppenberg, als Vorläuferin des heutigen Schützenvereins, stellte zweifelsohne den Beginn des Schützenwesens auf dem Schreppenberg dar.  Beim 1. Siedlerfest im Jahre 1950 wurde bereits ein Königspaar ermittelt (König Fritz Leben und Königin Grete Hahne), ebenso gab es ein Kinderkönigspaar. Zum Hauptvorstand gehörte auch ein Schützen-meister in Person von Theodor  Becker. In dem Versammlungsprotokoll war bemerkenswerterweise aber die Gründung einer Schützengemeinschaft Schreppenberg vermerkt. Es handelte sich hierbei jedoch um einen formellen Fehler, denn alle nachfolgenden
Unterlagen beziehen sich auf eine Siedlergemeinschaft. 
Zum 1. Vorsitzenden wählte die Versammlung den Kameraden Alfred Grüterich. Dieser wies noch in einer außerordentlichen Generalversammlung des Jahres 1953 darauf hin, dass der Name Siedlergemeinschaft seine Berechtigung habe, weil dies Vorteile für alle hätte. Ziel und Zweck der Siedlergemeinschaft waren die Vertretung der sozialen Belange der Gemeinschaft sowie die Stärkung des Zusammenhaltes der Siedler und der Liebe zur Heimat. Zum letzteren Punkt veranstaltete man die verschiedensten Festlichkeiten. Neben den Siedlerfesten fanden regelmäßig Wald-Feste, Vatertagsausflüge und Kappensitzungen zu Karneval statt. Darüber hinaus gratulierte die Siedlergemeinschaft bei Gold- und Silberhochzeiten und führte eine Sterbekasse ein, welche noch heute Bestand hat. Vorrangig waren in den ersten Jahren die Vertretung der sozialen Belange der Siedler gegenüber Behörden und anderen Institutionen. Maßgeblichen Anteil hatte der Siedlerverein an der schnellen Umsetzung des Wege- und Kanalbaues einschl. des Anschlusses an die Gasversorgung, Einrichtung von Kinderspielplätzen sowie Ruhebänken, Herstellung der Straßenbeleuchtungsanlagen und der Reduzierung der Anliegerbeiträge. Bedingt durch die erfolgreiche Arbeit stiegen die Mitgliederzahlen laufend an. Im Jahre 1957 betrug die Mitgliederstärke bereits 245. Im Anfangsstadium wechselten die Festplätze. Zum 1. Siedlerfest trafen sich die Anwohner auf der Oberplatte (heute Kleiberweg). Ab 1951 verlegte sich das Geschehen auf eine Wiese an der Unterplatte (heute Zum Gerichtsberg, Haus Kemmerling). Wegen der fortschreitenden Bebauung musste 1953 ein neuer Festplatz gesucht werden. An der Habichtshöhe fanden die Siedler ein geeignetes Grundstück, wo der Schützenverein noch heute zu Hause ist. Zur Stadtverwaltung und zum damaligen Stadtdirektor Dr. Hermann Herbold hatte die Siedlergemeinschaft ein sehr gutes Verhältnis. Anlässlich der Verdienste um den Verein, ehrten die Schreppenberger den Stadtdirektor in der Weise, indem sie dem  Festplatz am Schützenfest-Montag, dem 18.06.1956, den Namen des Stadtdirektors verliehen. Erstmals war in einer Vorstandssitzung am 27.06.1958 über die Anschaffung einer Vereinsfahne für die Siedlergemeinschaft diskutiert worden.  Die im darauffolgenden Monat abgehaltene Generalversammlung stimmte der Anschaffung zu, jedoch sollten zunächst die Unterkassierer alle Siedler um Spenden bitten. Im September 1958 wurde ein vorgelegter Fahnenentwurf für gut befunden. Zu diesem Zeitpunkt lagen Spenden von rund 1.000,00 DM zur Mitfinanzierung vor. Die Enthüllung der Fahne und die Fahnenweihe wurden beim Siedlerfest im Sommer 1959 feierlich vorgenommen. Noch heute erinnert manches an die ehemalige Siedlergemeinschaft. Hierzu zählen unsere Vereinsgaststätte, die noch im Gebrauch befindliche, aus den Jahren 1961/62 stammende, große Königskette und die erste Vereinsfahne. Da sich die Fahne in einem bedauernswerten Zustand befand, entschloss sich der Vorstand auf Initiative einiger Schützenbrüder, diese im Sommer 1999 wegen des hohen ideellen Wertes und der einmaligen Handstickereien von Grund auf restaurieren zu lassen. So wird uns die Fahne der Siedlergemeinschaft auch in Zukunft an die Gründung und die Wurzeln unseres Vereins erinnern.
 
Der Schützenverein
Das Ende der Siedlergemeinschaft bedeutete gleichzeitig die Entstehung des Schützenvereins Schreppenberg e.V. Angesichts des Wandels der Zeit, beschloss die Generalversammlung am 09.03.1963 auf Vorschlag des Vorstandes mehrheitlich bei einer Gegenstimme und einer Enthaltung die Umbenennung der Siedlergemeinschaft in den  Schützenverein. Da jedoch einige Personen Bedenken hatten, ob auch die abwesenden Vereinsmitglieder diese
schwerwiegende Entscheidung mittragen würden, erstellte man Listen, um die Meinung aller Mitglieder abzufragen. Das  Ergebnis konnte eindeutiger nicht sein. Es stimmten 195 Mitglieder für die Umbenennung in den Schützenverein und 5 Stimmberechtigte waren dagegen. Die weiteren Mitglieder waren in dieser Zeit nicht angetroffen worden. Eine  außerordentliche Generalversammlung des Jahres 1964 beauftragte schließlich den Vorstand, die Eintragung in das Vereinsregister zu veranlassen.
Zweck des Vereins ist es die Gemeinschaft aller Schützenbrüder zu pflegen und zu stärken sowie Gemeinschaftsgeist, Eintracht und Frohsinn zu fördern, die Liebe und Treue zu Väterglauben und Vätersitte zur Heimat und zum deutschen Vaterland im Geiste christlicher Lebensauffassung zu pflegen und zu stärken,  überliefertes Brauchtum auch in der Veranstaltung des Schützenfestes mit Umzügen und Vogelschießen zu pflegen, den Schießsport und die sportliche Jugendhilfe zu fördern, durch Teilnahme oder Durchführung sportlicher Schießveranstaltungen, wie Freundschaftskämpfe oder Meisterschaften.
Schon im Jahr 1964 nahmen erstmals 5 Vereinsmitglieder am Kreisschützenfest in Hüsten teil und zwei Jahre später, als die Schützenbruderschaft Oeventrop ihr 200-jähriges Bestehen feierte, vertraten 15 Schützenbrüder und der Spielmannszug den Schreppenberg. Die Geselligkeit kam auch beim Schützenverein Schreppenberg nie zu kurz. An Festlichkeiten gab es neben den jährlichen  Schützenfesten (Sommerfeste) Weinfeste, Tanzveranstaltungen, Waldfeste und Vatertagswanderungen. Hinzukam ab 1966 ein Seniorennachmittag, der bis heute einen hohen Stellenwert einnimmt. 
Wie der Geschäftsbericht des Jahres 1966 belegt, war die Resonanz bei der ersten Veranstaltung geradezu überwältigend. Auszug aus dem Bericht: "Hier wollten unsere alten Leute alle dabei sein. Kranke wurden kostenlos geholt und nach Hause gefahren". In den Folgejahren gab es zwei interessante Beschlüsse von besonderer Bedeutung. Laut Vorstandsbeschluss vom Juni 1967 darf beim Vogelschießen ein anderer Schützenbruder für einen Königsanwärter schießen, wenn hierfür ein triftiger Grund  vorliegt, z.B. eine Kriegsverletzung. Die Generalversammlung 1969 beschloss, dass auch Frauen, die das 18. Lebensjahr vollendet haben, ordentliche Mitglieder des Schützenvereins werden dürfen und die gleichen Rechte und Pflichten erlangen wie die Schützenbrüder. Nur die Königswürde dürfen Schützenschwestern nicht erringen. Großes Pech begleitete den Schützenverein zu den Schützenfesten der Jahre 1968 und 1969. Am Schützenfest-Samstag des Jahres 1968 kam es zu einem schweren Unwetter, wobei ein Blitzschlag die gesamte elektrische Anlage außer Betrieb setzte. Ein Jahr später, am Schützenfest-Montag, musste abends ein völliger Stromausfall beklagt werden. 

Über die ganzen Jahre hinweg prägten das Vereinsleben auch umfangreiche Baumaßnahmen. Ein Vogelschießstand mit Gittermast und neuem Kugelfang wurde 1969 in Betrieb genommen. Nach Fertigstellung unserer Schützenhalle konnte am 15.06.1975 das 25-jährige Bestehen gefeiert werden. Aufgrund des schlechten Zustandes der Fahne der Siedlergemeinschaft war der Vorstand des Schützenvereins im Dezember 1986 der Auffassung, dass eine neue Vereinsfahne vonnöten sei. Die A-Seite der Fahne erhielt das Emblem des Schützenvereins, bestehend aus Adler mit Gewehr und Zielscheibe im Eichenlaubkranz, die B-Seite wurde beibehalten und von der Ursprungsfahne übernommen. Die Fahnenweihe erfolgte auf dem Schützenfest 1990 und wurde von  Herrn Pastor Hülster vorgenommen. Bis heute ist der Schützenverein Schreppenberg regelmäßig Gastgeber des Schützenkommerses im Schützenkreis Alt-Arnsberg. Am 16.03.1996 und 18.03.2017 hat der Verein die Delegiertenversammlung des Kreis-Schützenbundes Arnsberg ausgerichtet. Von 1990 bis 2010 gab es den Schreppenberger Herbstmarkt, eine Ausstellung von Industrie, Handel und Gewerbe. Ab 1994 fand jährlich ein Herbstkonzert mit  Tambourcorps und Musikverein statt, wobei der Schützenverein als Mitveranstalter auftritt. Die aus dem Jahr 1950 stammende und von unserem ehemaligen Schützenbruder Hans Gasse gebaute Kanone stand lange Zeit ungenutzt im Keller,  bis sich die Schützenbrüder Norbert Lohberg und Frank Wiegelmann der Sache annahmen. Sie absolvierten erfolgreich den notwendigen Lehrgang und seit 1993 werden der Schützenfestbeginn und das Antreten der Schützenbrüder durch  Böllerschüsse aus unserer guten alten Kanone verkündet.
Eine neue Vogelwiese, im rückwärtigen Bereich unserer Vereinsgaststätte gelegen, ging nach über 2-jährigen Verhandlungen Anfang 1998 in das Eigentum des Vereins über. Ein  aufgrund der Verlegung des Vogelschießstandes neu geschaffener und verstärkter Kugelfang ermöglichte es, dass ab 1999 mit Flinten vom Kaliber "16" geschossen wird.

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